Einschlüsse in Lackoberflächen
Beim Lackieren und Beschichten von Bauteilen können bereits kleinste Oberflächenfehler wie Krater, Stippen oder Blasen den optischen Eindruck massiv stören. Während Lack-Krater i.a. durch Spurenkontaminationen mit Fetten, Ölen oder Trennmitteln verursacht werden, entstehen Stippen, Pickel oder andere punktuelle Erhebungen in der Lackoberfläche häufig durch einen Einschluss von Fremdteilchen wie Staubpartikel, Metallabrieb, Haare oder Fasern. Für eine zuverlässige Vermeidung solcher Fehler ist es zunächst notwendig, die Form und Zusammensetzung der eingeschlossenen Fremdteilchen möglichst genau zu charakterisieren. Zusammen mit einer geeigneten Probenpräparation können hier mikroanalytische Verfahren wie REM/EDX, FTIR-Mikroskopie oder TOF-SIMS wertvolle Informationen liefern.
Beispiel: Auf pulverbeschichteten Aluminiumprofilen werden vereinzelt pickelförmige Erhebungen in der Lackoberfläche beobachtet. REM-Abbildungen einer Querschnittsfläche durch eine typische Fehlstelle zeigen, dass ein Fremdpartikel in die Lackschicht eingeschlossen ist, das bis zur Lackoberfläche reicht, aber keinen Kontakt zum Grundmaterial hat. EDX-Elementanalysen weisen im Bereich des Einschlusses ausschließlich Aluminium nach, während die intakte Lackschicht nur die Bindemittel-typischen Elemente Kohlenstoff und Sauerstoff enthält.
Die Untersuchungen zeigen insgesamt, dass die Lackfehlstellen durch kleine Aluminiumspäne entstehen, die vermutlich erst während des Beschichtungsprozesses auf die Oberfläche gelangen und in die noch nicht ausgehärtete Lackschicht eingebunden werden.