Materialanalysen von PFAS und Polysiloxane
Präzise Materialprüfung von polymerbasierten Schmierstoffen
Die heutige Materialanalytik ermöglicht die präzise Analyse vieler Substanzen. Infolgedessen können auch komplexe Verbindungen, wie polymerbasierte Schmierstoffe analysiert werden. Besser bekannt sind polymerbasierte Substanzen als per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sowie Polydimethylsiloxane (PDMS). Polymerbasierten Verbindungen sind in der Industrie weit verbreitet – und für einige Industrien sogar unverzichtbar. Häufig finden sie Verwendung als Kontaktschutzöl. Die Gründe dafür sind ihre einzigartigen physikalischen und chemischen Eigenschaften. Perfluorierte Polyether (PFPE), Substanzen aus der PFAS-Gruppe, sind chemisch beständig, weisen eine geringe Oberflächenspannung auf und sind thermostabil. PDMS findet Verwendung aufgrund thermostabiler Eigenschaften, geringem Reibwert und geringer Oberflächenenergie, weshalb sie auch gerne als Trennmittel Verwendung finden.
Typisches Verwendung
- Kontaktschutzöl auf Relais, Steckkontakten,
Elektromotoren und Schleifringen - Schutz vor Feuchtigkeit, Oxidation (Korrosion) und Staub
- Kontaktschutzöl an Sensoriken und Steckkontakten
- Schutz vor Feuchtigkeit und Oxidation (Korrosion)
- Schmiermittel (Schutzfilm) von Prothesen und Implantaten
- Reduzierung der Reibung
- Trennmittel bei Pflastern
- Antihaftbeschichtungen
- Beschichtungen, Schmierstoffe, Schutzöle
- Stabilität gegenüber extremen Zustandsgrößen (Temperaturen, Drücken, …)
- Dichtungs- und Schmierstoffe in Reaktoren
- Chemische Stabilität gegenüber korrosiven Umgebungen
- Schutzfilm (Antikratzbeschichtung)
- Hydrophobe Beschichtung (Lotus-Effekt)
Materialanalysen zur Strukturaufklärung von PFPE und Polysiloxane mit dem TOF-SIMS Verfahren
Ergebnisse: TOF-SIMS-Analyse an polymerbasierten Schmierstoffen
Die Analyse von Schmierstoffen mit dem TOF-SIMS Verfahren liefert detaillierte Informationen über ihre chemische Zusammensetzung. Darüber hinaus können Verunreinigungen, Fremdkontaminationen aber auch chemisch-physikalische Veränderung durch Degradation identifiziert werden.
Fallbeispiel 1: Charakterisierung der Wiederholeinheit und des Molekulargewichts eines PFPEs


Erstveröffentlichung in Analytical Chemistry, 65 (1993)²
Fallbeispiel 2: vergleichende Materialanalysen von PFPE - Kontaktschutzölen

Erstveröffentlichung in POLYSURFACES - 4/22¹

Erstveröffentlichung in POLYSURFACES - 4/22¹
Fallbeispiel 3: Materialanalyse von medizinischen Beschichtungen auf Polysiloxan-Basis

Die Materialanalyse mittels TOF-SIMS ermöglichte die genaue Charakterisierung der PDMS-Beschichtung. Die Ergebnisse zeigen, dass es sich um ein niedermolekulares CH₃-terminiertes PDMS mit einem mittleren Molekulargewicht von 2000 u handelt. Durch die CH₃-Endgruppen ist gewährleistet, dass es zu keinen Reaktionen im Körper kommt (beispielsweise der Reaktion mit Wasser). Es ist dementsprechend ungiftig für den menschlichen Organismus.
Zusammenfassung: Schadens- und Materialanalyse an PFAS/PFPE und Polysiloxane
- Exakte Materialanalyse: präzise Charkateriserung von Grundölen, Additiven, Wiederholeinheiten und Molukulargewichtsverteilungen poylmerbasierter Schmierstoffe
- Flexible Probennahme: Probennahme zerstörungsfrei, auch vor Ort umsetzbar
Veröffentlichungen
H.Feld, N. Oberender, J. Hellwig: Oberflächen Polysurfaces, 4 (2022) 18 – 20.
²Secondary Ion Emission from Perfluorinated Polyethers under MeV- and keV-Ion Bombardment.
H. Feld, A. Leute, D. Rading, and A. Benninghoven; M. P. Chiarelli and D. M. Hercules: Analytical Chemistry, 65 (1993) 1947 – 1953.
DOI: https://doi.org/10.1021/ac00063a005